Das globale Finanzsystem könnte kurz vor einem Wendepunkt stehen, so Jack Mallers, CEO von Strike, der glaubt, dass die Ära der unkontrollierten Verschuldung und des unausgewogenen Handels sich zu entspannen beginnt.
Seiner Ansicht nach könnten Vermögenswerte wie Bitcoin und Gold – die beide nur in begrenztem Umfang vorhanden sind – angesichts der sich verschiebenden wirtschaftlichen Macht zunehmend wertvoller werden.
Mallers zeichnet ein Bild von einer Welt im Wandel. Jahrzehntelang waren die USA darauf angewiesen, Schulden zu machen, um Importe zu finanzieren, also Papier gegen reale Güter zu tauschen. Dieses Arrangement, so Mallers, habe nach dem Zweiten Weltkrieg funktioniert, sei aber nicht mehr tragfähig, da die Verschuldung des Landes auf über 35 Billionen Dollar ansteige und der Appetit des Auslands auf US-Anleihen nachlasse.
Er vertritt die Ansicht, dass wir derzeit eine Korrektur in Zeitlupe erleben: Handelsmuster entwickeln sich, Lieferketten werden neu kalibriert, und traditionelle Allianzen werden auf die Probe gestellt. China zum Beispiel hat weiterhin einen großen Handelsüberschuss, während die USA weniger internationale Käufer für ihre Schulden finden.
Vor diesem Hintergrund rechnet Mallers mit einer „Neuausrichtung“ des globalen Finanzwesens – einer Neuausrichtung, bei der monetäre Schwankungen häufiger auftreten und ein vorhersehbares Wachstum schwieriger zu erreichen ist. In dieser Situation könnten sich Vermögenswerte mit festem Angebot, wie Bitcoin und Gold, als sichere Häfen erweisen.
Er stellt fest, dass die Märkte zwar zunächst positiv auf Trumps wachstums- und unternehmensfreundliche Haltung reagiert haben, die Anleger aber nun gezwungen sind, sich mit den tieferen strukturellen Problemen auseinanderzusetzen, die der Wirtschaft zugrunde liegen. Während sich die Welt auf diesem unsicheren Terrain bewegt, können Vermögenswerte, die immun gegen Verwässerung sind, ein Maß an Stabilität bieten, das traditionelle Instrumente nicht bieten können.
Nach wochenlanger Zurückhaltung stieg die Nachfrage nach in den USA notierten Spot-Bitcoin-ETFs am Montag sprunghaft an, wobei die Nettozuflüsse $667.4 Millionen erreichten – der höchste Tageswert seit über zwei Wochen.
Der jüngste Preisanstieg bei Bitcoin hat nicht nur die Begeisterung der Anleger weltweit neu entfacht, sondern auch das mutige Finanzrisiko eines kleinen Landes wieder ins Rampenlicht gerückt.
In der Unternehmensfinanzierung bahnt sich eine stille Revolution an – eine, in der der Besitz von Bitcoin nicht mehr als Spekulation angesehen wird, sondern zunehmend als strategische Notwendigkeit.
Die japanische Investmentfirma Metaplanet baut ihr Bitcoin-Engagement rasch aus und hat in ihrem jüngsten Bericht einen Neukauf von 1,004 BTC offengelegt.