Nilton David, der Direktor für Geldpolitik bei der brasilianischen Zentralbank, lehnte kürzlich die Idee ab, Kryptowährungen zu den Devisenreserven des Landes hinzuzufügen, und bezeichnete dies als unangemessene Strategie.
Dies steht im Gegensatz zum jüngsten Schritt der USA, eine Bitcoin-Reserve einzurichten – eine Entscheidung, der andere große Volkswirtschaften bisher nicht gefolgt sind. Länder wie Schweden und Japan haben deutlich gemacht, dass sie digitale Vermögenswerte nicht überstürzt als Reserven einführen wollen, was auf Vorsicht in der globalen Finanzwelt hindeutet.
Gleichzeitig hat der brasilianische Abgeordnete Eros Biondini einen Gesetzentwurf zur Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve vorgelegt, die es dem Land ermöglichen würde, bis zu 5 % seiner internationalen Reserven in die führende Kryptowährung zu investieren.
Der Vorschlag umfasst robuste Cybersicherheitsmaßnahmen und eine KI-gestützte Überwachung der Reserve. Befürworter glauben, dass die Initiative nicht nur dazu beitragen könnte, potenzielle wirtschaftliche Risiken zu mindern, sondern auch Brasiliens Ansehen im globalen Finanzsystem zu stärken und ausländische Investitionen anzuziehen. Es bleibt jedoch ungewiss, ob der Vorschlag im Gesetzgebungsverfahren Anklang finden wird.
Andererseits hat Pedro Giocondo Guerra, ein prominenter Beamter der Lula-Regierung, öffentlich die Schaffung einer Bitcoin-Reserve unterstützt und den digitalen Vermögenswert als „digitales Gold“ bezeichnet. Guerra argumentiert, dass eine solche Reserve eine entscheidende Rolle für den wirtschaftlichen Wohlstand Brasiliens spielen könnte.
Während einige die Einführung von Bitcoin befürworten, verfolgt der Nationale Währungsrat (CMN), Brasiliens oberste Finanzaufsichtsbehörde, einen vorsichtigeren Ansatz und hat kürzlich bestimmten Pensionsfonds aufgrund von Bedenken hinsichtlich der inhärenten Volatilität und der damit verbundenen Risiken Investitionen in Bitcoin untersagt.
Die Netzwerk-Hashrate von Bitcoin ist seit Mitte Juni um 3.5% gefallen und verzeichnet damit den stärksten Rückgang der Rechenleistung seit Juli 2024.
Bitcoin hat Alphabet (die Muttergesellschaft von Google) in der globalen Vermögensrangliste offiziell überholt und ist laut den neuesten Echtzeit-Marktdaten zum sechstwertvollsten Vermögenswert der Welt aufgestiegen.
Während die jüngste Stagnation von Bitcoin eine Debatte darüber ausgelöst hat, was den Markt wirklich beeinflusst, sagen Analysten von K33 Research, dass die Ströme von börsengehandelten Fonds nach wie vor die dominierende Kraft sind – weitaus mehr als die Aktivitäten von Unternehmensfinanzabteilungen.
Das Interesse institutioneller Anleger an Bitcoin steigt weiter an, da US-amerikanische Spot-Bitcoin-ETFs am Mittwoch den zwölften Tag in Folge positive Nettozuflüsse verzeichneten. Dabei flossen fast $548 Millionen zu, wodurch sich der Gesamtbetrag innerhalb von zwei Wochen auf $3.9 Milliarden erhöhte.