In einer bedeutenden politischen Kehrtwende gab die US-Notenbank Federal Reserve am Donnerstag bekannt, dass sie staatlich zugelassene Mitgliedsbanken nicht mehr dazu verpflichten wird, die Zentralbank vor der Aufnahme von Aktivitäten im Bereich Krypto-Assets zu benachrichtigen.
Bisher mussten Banken ihre Pläne für den Handel mit digitalen Vermögenswerten im Voraus melden. Die Fed erklärt nun, dass sie diese Aktivitäten einfach im Rahmen ihrer üblichen Aufsichtstätigkeit überwachen wird, wodurch eine wichtige regulatorische Hürde beseitigt wird.
Parallel zu diesem Schritt hat die Fed auch ihre für 2023 geplante Richtlinie aufgehoben, wonach Banken vor der Bereitstellung von Dienstleistungen im Zusammenhang mit dollarbesicherten Token oder Stablecoins eine formelle Unbedenklichkeitsbescheinigung einholen mussten. Die Rücknahme gibt den Banken mehr Flexibilität, um mit digitalen Dollar-Dienstleistungen zu experimentieren, einem wachsenden Sektor, der in den letzten Jahren einer strengen Kontrolle unterzogen wurde.
In Abstimmung mit der FDIC und der OCC zog die Fed auch zwei gemeinsame Erklärungen aus dem Jahr 2023 zurück, in denen Banken vor Risiken im Zusammenhang mit Kryptowährungen gewarnt wurden. Die Behörden erklären, dass diese Änderungen die sich verändernden Marktbedingungen und ein erneutes Bekenntnis zur Förderung von Innovationen widerspiegeln. Die Fed behält sich zwar vor, in Zukunft aktualisierte Vorschriften zu erlassen, betonte jedoch, dass die aktuellen Maßnahmen darauf abzielen, ein anpassungsfähigeres und innovationsfreundlicheres Bankwesen zu schaffen – insbesondere im Bereich der digitalen Vermögenswerte.
Connecticut hat einen klaren Schritt unternommen, um digitale Vermögenswerte aus Regierungsangelegenheiten herauszuhalten.
Während sich die Europäische Union auf die nächste Phase der Krypto-Aufsicht vorbereitet, richten die Regulierungsbehörden ihr Augenmerk auf die dezentrale Finanzwirtschaft (DeFi) – ohne eine klare Definition dessen, was Dezentralisierung eigentlich bedeutet.
Privatanleger in Großbritannien könnten bald Zugang zu börsengehandelten Krypto-Anleihen (ETNs) erhalten, da die Finanzaufsichtsbehörde Financial Conduct Authority erwägt, ein dreijähriges Verbot aufzuheben.
Eine kürzlich abgehaltene Anhörung im Kongress, die eigentlich der Förderung der Regulierung digitaler Vermögenswerte dienen sollte, artete in eine politische Kontroverse aus, als Abgeordnete die Frage aufwarfen, ob der ehemalige Präsident Donald Trump persönlich von dem vorgeschlagenen CLARITY Act profitieren könnte.