In einer dramatischen Abkehr von der traditionellen Haltung der Wall Street hat der CEO von BlackRock, Larry Fink, den Bitcoin offen als potenziellen Konkurrenten des US-Dollars anerkannt.
In seinem jüngsten Brief an die Aktionäre äußert er die Sorge, dass eine unkontrollierte Staatsverschuldung den Status des Dollars als Weltreservewährung schwächen könnte, was eine Chance für digitale Vermögenswerte darstellt.
Finks Anerkennung des Einflusses von Bitcoin markiert einen Wendepunkt für die institutionelle Finanzwelt. Noch vor ein paar Jahren wäre ein solches Eingeständnis des Chefs des weltgrößten Vermögensverwalters undenkbar gewesen. Jetzt spricht er über Bitcoin fast so häufig wie über den US-Dollar und signalisiert damit dessen wachsende Bedeutung in makroökonomischen Diskussionen.
Der Brief von BlackRock zeigt eine komplexe Sichtweise auf digitale Vermögenswerte, indem er DeFi als Innovation lobt, aber auch davor warnt, dass der Aufstieg von Bitcoin eine Herausforderung für die finanzielle Dominanz der USA darstellen könnte. Die zugrundeliegende Sorge ist, dass Investoren sich zunehmend Bitcoin als langfristigem Wertaufbewahrungsmittel zuwenden könnten, insbesondere da die USA mit finanzieller Instabilität zu kämpfen haben.
Finks Sichtweise steht im Einklang mit einem breiteren institutionellen Wandel, bei dem Bitcoin nicht nur als spekulativer Vermögenswert, sondern auch als Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheit betrachtet wird. Seine Kommentare deuten darauf hin, dass digitale Vermögenswerte eine viel größere Rolle im globalen Finanzwesen spielen könnten als bisher angenommen.
BlackRock redet nicht nur über Bitcoin, sondern investiert auch aktiv in ihn. Der Bitcoin-ETF des Unternehmens mit Sitz in den USA hat sich zum erfolgreichsten ETF-Start in der Geschichte entwickelt und innerhalb eines Jahres über $50 Milliarden an Vermögenswerten angehäuft. Er rangiert unter den drei größten ETFs bei den Nettozuflüssen und stößt auf großes Interesse bei Kleinanlegern.
Es ist bezeichnend, dass ein großer Teil dieser Anleger noch nie zuvor Produkte von BlackRock genutzt hat, was darauf hindeutet, dass Bitcoin neue Teilnehmer in die traditionellen Anlagemärkte bringt. Das Unternehmen weitet sein Bitcoin-Angebot auch auf internationale Märkte aus, was die wachsende Nachfrage nach institutionellen Kryptoprodukten unterstreicht.
Über Bitcoin hinaus hebt Fink die Tokenisierung als revolutionäre Veränderung der Finanzmärkte hervor. Er argumentiert, dass Blockchain-basierte Systeme traditionelle Intermediäre ersetzen und schnellere und effizientere Vermögensübertragungen ermöglichen könnten. BlackRock sieht darin eine Möglichkeit, das Finanzwesen zu demokratisieren und Kleinanlegern den Zugang zu renditestarken Anlagemöglichkeiten zu erleichtern.
Darüber hinaus wird in dem Schreiben die Bedeutung digitaler Identitätssysteme hervorgehoben und auf Indien als Beispiel für eine erfolgreiche Digitalisierung des Finanzwesens in großem Maßstab verwiesen. Diese Fortschritte könnten der Schlüssel sein, um das volle Potenzial der tokenisierten Wirtschaft zu erschließen.
Die Netzwerk-Hashrate von Bitcoin ist seit Mitte Juni um 3.5% gefallen und verzeichnet damit den stärksten Rückgang der Rechenleistung seit Juli 2024.
Bitcoin hat Alphabet (die Muttergesellschaft von Google) in der globalen Vermögensrangliste offiziell überholt und ist laut den neuesten Echtzeit-Marktdaten zum sechstwertvollsten Vermögenswert der Welt aufgestiegen.
Während die jüngste Stagnation von Bitcoin eine Debatte darüber ausgelöst hat, was den Markt wirklich beeinflusst, sagen Analysten von K33 Research, dass die Ströme von börsengehandelten Fonds nach wie vor die dominierende Kraft sind – weitaus mehr als die Aktivitäten von Unternehmensfinanzabteilungen.
Das Interesse institutioneller Anleger an Bitcoin steigt weiter an, da US-amerikanische Spot-Bitcoin-ETFs am Mittwoch den zwölften Tag in Folge positive Nettozuflüsse verzeichneten. Dabei flossen fast $548 Millionen zu, wodurch sich der Gesamtbetrag innerhalb von zwei Wochen auf $3.9 Milliarden erhöhte.