Die Aussichten für Bitcoin im April scheinen unsicher, da die Anleger weiterhin vorsichtig sind und Schwierigkeiten haben, klare Gründe für eine mögliche Erholung zu finden.
Der jüngste Kursrückgang von Bitcoin lässt viele fragen, ob sich die Kryptowährung bald erholen kann.
Wirtschaftliche Unsicherheiten und anhaltende Handelsspannungen, die durch die Zollpolitik von Präsident Donald Trump ausgelöst wurden, belasten die Marktstimmung stark. Nach einer dreiwöchigen Verlustserie – der ersten dieser Art im Jahr 2025 – dürfte Bitcoin den März leicht unter seinem Eröffnungskurs abschließen und einen Quartalsrückgang von über 10 % verzeichnen.
Tracy Jin, COO der MEXC Exchange, weist darauf hin, dass sich der Markt in einer abwartenden Haltung befindet und Anleger ohne klarere Signale zögern, Maßnahmen zu ergreifen. Sie warnt, dass Bitcoin unter 80.000 US-Dollar fallen könnte, sollte sich Trumps Handelsrhetorik verschärfen. Jin weist außerdem darauf hin, dass die Verzögerung der Zinssenkungen durch die Fed bis zum Sommer die Liquidität eingeschränkt und Risikoanlagen wie Bitcoin dadurch weniger attraktiv gemacht habe.
Historisch gesehen war der April für Bitcoin nicht gut: In den letzten vier Jahren endete er dreimal im Minus. Samer Hasn, leitender Marktanalyst bei XS.com, glaubt, dass dieser Monat entscheidend für die Marktentwicklung sein könnte. Sollten die Handelsspannungen nachlassen, könnte Bitcoin einen Tiefpunkt erreichen und sich erholen.
Trotz der Unsicherheit sehen einige den aktuellen Rückgang als Kaufgelegenheit. Bitcoin-ETFs verzeichnen seit Mitte März kontinuierlich Zuflüsse, was darauf hindeutet, dass die Nachfrage auch unter der 90.000-Dollar-Marke stabil bleibt.
Jin vermutet zudem, dass staatliche Maßnahmen im Bereich digitaler Vermögenswerte die Stimmung verbessern könnten. Sollte Trump seine vorgeschlagenen Initiativen – wie eine Bitcoin-Reserve oder die Legalisierung von BTC-Zahlungen – umsetzen, könnte dies eine kurzfristige Rallye auslösen. Bleibt der Fokus jedoch auf Zöllen und geopolitischen Fragen, könnte Bitcoin bis Mai unter anhaltendem Druck stehen.
Die Netzwerk-Hashrate von Bitcoin ist seit Mitte Juni um 3.5% gefallen und verzeichnet damit den stärksten Rückgang der Rechenleistung seit Juli 2024.
Bitcoin hat Alphabet (die Muttergesellschaft von Google) in der globalen Vermögensrangliste offiziell überholt und ist laut den neuesten Echtzeit-Marktdaten zum sechstwertvollsten Vermögenswert der Welt aufgestiegen.
Während die jüngste Stagnation von Bitcoin eine Debatte darüber ausgelöst hat, was den Markt wirklich beeinflusst, sagen Analysten von K33 Research, dass die Ströme von börsengehandelten Fonds nach wie vor die dominierende Kraft sind – weitaus mehr als die Aktivitäten von Unternehmensfinanzabteilungen.
Das Interesse institutioneller Anleger an Bitcoin steigt weiter an, da US-amerikanische Spot-Bitcoin-ETFs am Mittwoch den zwölften Tag in Folge positive Nettozuflüsse verzeichneten. Dabei flossen fast $548 Millionen zu, wodurch sich der Gesamtbetrag innerhalb von zwei Wochen auf $3.9 Milliarden erhöhte.