Nach Angaben des Bureau of Labor Statistics (BLS) stieg die Inflation in den USA im Dezember auf Jahresbasis um 2.9% gegenüber 2.7% im November.
Die Zahl entsprach den Markterwartungen, während die monatliche Inflation um 0.4% stieg, nachdem sie im Vormonat um 0.3% zugenommen hatte. Die Kerninflation, die Nahrungsmittel und Energie ausschließt, stieg im Jahresvergleich um 3.2% und lag damit leicht unter den 3.3% vom November und den Prognosen der Analysten. Auf Monatsbasis stieg die Kerninflation um 0.2%.
Die Veröffentlichung dieser Zahlen hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Der US-Dollar-Index (DXY) rutschte unter die Marke von 109.00 und erreichte als Reaktion auf die Daten neue Mehrtages-Tiefststände.
Frühere Prognosen waren davon ausgegangen, dass der Verbraucherpreisindex im Dezember um 2.9% im Jahresvergleich steigen und die Kerninflation bei 3.3% bleiben würde. Analysten vermuten, dass der Bericht die derzeitige geldpolitische Haltung der US-Notenbank bekräftigen könnte, da auf der Januar-Sitzung keine unmittelbaren Zinsanpassungen erwartet werden.
Im Protokoll der Dezembersitzung der Federal Reserve wurde die Besorgnis über den anhaltenden Inflationsdruck hervorgehoben. Die Beamten wiesen auf mögliche Herausforderungen durch Veränderungen in der Handels- und Einwanderungspolitik hin, die die Bemühungen um eine Kontrolle der Inflation und die Gestaltung der breiteren Wirtschaftsaussichten erschweren könnten. Die Analysten von TD Securities hatten einen leichten Rückgang der Kerninflation aufgrund sinkender Warenpreise vorausgesagt, der möglicherweise durch steigende Wohnkosten ausgeglichen wird. Die VPI-Zahlen für Dezember scheinen einen stetigen, aber vorsichtigen Inflationstrend für das neue Jahr zu bestätigen.
Trotz wachsender Besorgnis über das steigende Haushaltsdefizit der USA glaubt Scott Chronert, US-Aktienstratege bei Citigroup, dass die Situation kurzfristig zu Gewinnen für die Gesamtwirtschaft führen könnte – selbst wenn dies zu Lasten der Marktbewertungen geht.
Die US-Regierung bereitet Berichten zufolge eine Lockerung der Eigenkapitalanforderungen für Großbanken vor. Dieser Schritt könnte das Risikomanagement der Finanzinstitute grundlegend verändern und die Debatte über regulatorische Schutzmechanismen neu entfachen.
In einem historischen Schritt hat Moody’s die langfristige Kreditwürdigkeit der Vereinigten Staaten von Aaa auf Aa1 herabgestuft und dabei die explodierenden Defizite, die wachsende Zinslast und das Versäumnis, finanzpolitische Reformen umzusetzen, als Gründe genannt.
JPMorgan Chase-CEO Jamie Dimon hat davor gewarnt, dass die Möglichkeit einer Rezession in den USA weiterhin groß ist, und dabei die Konvergenz geopolitischer Instabilität und ungelöster innenpolitischer Probleme als wesentliche Gefahren für die wirtschaftliche Dynamik genannt.