JPMorgan Chase prognostiziert, dass der US-Dollar das ganze Jahr über stark bleiben könnte, gestützt durch eine widerstandsfähige amerikanische Wirtschaft, die andere Entwicklungsländer voraussichtlich übertreffen wird.
Einem aktuellen Bericht zufolge führt die Bank die anhaltende Stärke des Dollars auf die zunehmende Kluft in der globalen Wirtschaftsleistung zurück.
Für die US-Wirtschaft wird bis 2024 ein Wachstum von 2.7% prognostiziert, was deutlich über den 1.7% liegt, die für andere fortgeschrittene Volkswirtschaften vorhergesagt werden. Faktoren wie eine robuste Produktivität, höhere Unternehmensinvestitionen und ein geringerer Arbeitskräftemangel haben dieses Wachstum angekurbelt und die Inflation über dem 2%-Ziel der Federal Reserve gehalten. Dies könnte die Fed dazu veranlassen, die Zinssenkung aufzuschieben, was den Aufwärtstrend des Dollars aufrechterhalten könnte.
JPMorgan merkt an, dass die Federal Reserve zwar eine Lockerung der Geldpolitik erwartet, die Zinssenkungen in diesem Jahr aber aufgrund der Stärke der Wirtschaft wahrscheinlich minimal ausfallen werden. Die Märkte rechnen mit einer bescheidenen Senkung der Fed-Zinsen um 44 Basispunkte, während die Europäische Zentralbank 110 Basispunkte und Japan eine Zinserhöhung um 47 Basispunkte in Aussicht stellt. Diese Unterschiede in der Geldpolitik verdeutlichen die zunehmende wirtschaftliche Divergenz zwischen den globalen Märkten.
Der Bericht verweist auch auf die von der neuen Regierung vorgeschlagenen Maßnahmen als weiteren Faktor, der den Dollar stützt. Die Pläne zur Ankurbelung der inländischen Produktion, zur Erhöhung der Zölle und zur Deregulierung von Branchen könnten das Wirtschaftswachstum fördern und höhere Zinssätze aufrechterhalten, was die Währung weiter stützen würde.
JPMorgan warnt jedoch davor, dass der langfristige Kurs des US-Dollars vor Herausforderungen steht. Das Handelsdefizit des Landes, das Ende 2024 bei 4.2% des BIP lag, spiegelt die starke Abhängigkeit von importierten Waren wider. Dieses strukturelle Ungleichgewicht, so warnt die Bank, könnte die Position des Dollars trotz seiner derzeitigen Stärke schließlich schwächen.
Die globalen Märkte wurden erschüttert, nachdem Präsident Trump unerwartet eine vorübergehende Aussetzung der US-Handelszölle angekündigt und die Zölle für die nächsten 90 Tage auf 10% gesenkt hatte.
Die Inflation scheint sich im März abgekühlt zu haben, was den Anlegern kurzzeitig Erleichterung verschaffte – auch wenn diese Ruhe nicht von Dauer sein könnte.
Der Milliardär und Investor Stanley Druckenmiller hat erneut hohe Tariffe kritisiert und seine langjährige Position bekräftigt, dass die Zölle auf 10% begrenzt werden sollten.
Im Februar blieb die jährliche Inflationsrate in den USA bei 2.5%, wie aus dem Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) hervorgeht, wie das Bureau of Economic Analysis mitteilte.