Die erste Hälfte des Jahres 2025 ist laut neuen Daten mit über $2.1 Milliarden, die bei mehr als 75 verschiedenen Vorfällen gestohlen wurden, zum schädlichsten Halbjahr in der Geschichte der Kryptowährungen geworden.
Laut einem aktuellen Bericht bedeutet dies einen Anstieg von 10% gegenüber dem bisherigen Rekordwert aus dem ersten Halbjahr 2022 und entspricht fast den gesamten Krypto-Verlusten des gesamten Jahres 2024.
Im Mittelpunkt der explosiven Zahlen für 2025 steht der Angriff auf die in Dubai ansässige Börse Bybit im Februar, bei dem $1.5 Milliarden erbeutet wurden. Nordkorea wird als Drahtzieher hinter dem Angriff vermutet, der damit der größte jemals verzeichnete Krypto-Hack ist. Dieses einzelne Ereignis machte fast 70% aller in diesem Jahr gestohlenen Gelder aus und erhöhte die durchschnittliche Höhe der Hackerangriffe auf $30 Millionen, doppelt so viel wie im ersten Halbjahr 2024.
Aber der Trend geht über ein einzelnes Ereignis hinaus. Mit Ausnahme des Monats März wurden jeden Monat Verluste von über $100 Millionen verzeichnet, was die allgemeine, anhaltende Bedrohung für den Kryptosektor unterstreicht.
Analysten zufolge sind mit Nordkorea verbundene Akteure für $1.6 Milliarden der insgesamt $2.1 Milliarden verantwortlich, was die Rolle des Regimes als produktivster nationaler Gegner der Kryptowährungen festigt. Es wird angenommen, dass diese Gelder zur Umgehung von Sanktionen und zur Finanzierung strategischer Programme wie der Entwicklung von Atomwaffen verwendet werden, was den Diebstahl von Kryptowährungen zu einem zentralen Instrument der nordkoreanischen Staatsführung macht.
Die Landschaft erweitert sich. Am 18. Juni soll die mit Israel in Verbindung stehende Cybergruppe Gonjeshke Darande (Predatory Sparrow) die größte iranische Börse Nobitex gehackt und über $90 Millionen gestohlen haben. Im Gegensatz zu traditionellen Raubüberfällen wurden die gestohlenen Vermögenswerte auf nicht ausgabefähige „Vanity“-Adressen transferiert, was eher auf symbolische oder politische Motive als auf finanziellen Gewinn hindeutet.
Mehr als 80% der im ersten Halbjahr 2025 gestohlenen Gelder stammten aus Verstößen auf Infrastrukturebene – darunter Diebstahl privater Schlüssel, Front-End-Exploits und kompromittierte Zugangspunkte. Diese Angriffe sind in der Regel sehr wirkungsvoll und werden oft durch Social Engineering oder Insiderzugang unterstützt.
Protokoll-Exploits wie Flash-Loan- und Reentrancy-Angriffe machten 12% der Verluste aus. Diese legen weiterhin Schwachstellen von DeFi offen und unterstreichen die anhaltenden Risiken von Smart Contracts.
2025 markiert einen Wendepunkt in der Cybersicherheit von Kryptowährungen. Angesichts der zunehmenden Größe und Raffinesse nationalstaatlicher Akteure reichen traditionelle Abwehrmaßnahmen nicht mehr aus. Experten fordern:
Da Kryptowährungen zunehmend mit der nationalen Sicherheit verflochten sind, steigt auch der Einsatz. Die erste Hälfte des Jahres 2025 sendet eine klare Warnung: Digitale Vermögenswerte sind nun Ziele geopolitischer Konflikte, und ihre Verteidigung erfordert eine einheitliche, globale Reaktion.
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