Nach einer zweitägigen Sitzung zur Festlegung ihrer Geldpolitik hat die US-Notenbank ihren Leitzins unverändert bei 4.4% belassen – genau wie von den Märkten erwartet.
Die Beamten gaben kaum Hinweise zum Zeitpunkt, deuteten jedoch an, dass ein schwächerer Arbeitsmarkt oder ein stärkerer Rückgang des Wachstums aufgrund der Handelszölle von Präsident Donald Trump die Waage noch in diesem Jahr in Richtung einer Lockerung kippen könnten.
Die meisten Ökonomen rechnen weiterhin mit mindestens einer Senkung in der zweiten Hälfte des Jahres 2025. Jay Bryson, Chefökonom bei Wells Fargo, argumentiert, dass höhere Importkosten bereits die Nachfrage drücken und bald zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen könnten, der die Fed zum Handeln zwingen würde.
Es wird allgemein erwartet, dass die heute veröffentlichten neuen Prognosen der Fed-Mitarbeiter ein Szenario mit Zinssenkungen enthalten werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Spannungen im Nahen Osten und die innenpolitischen Auseinandersetzungen die Unsicherheit weiter geschürt haben.
Trump, der Fed-Chef Jerome Powell für die hohen Kreditkosten scharf kritisiert hat, wird sich wohl erst mit einer Zinssenkung zufrieden geben – was die Lage für die Fed noch schwieriger macht, da sie zwischen Inflationsbekämpfung und ihrem Ziel der „maximalen Beschäftigung” balancieren muss.
Jeffrey Gundlach glaubt, dass der US-Dollar sich auf Zehenspitzen entlang seiner letzten Unterstützungslinie bewegt. In einem aktuellen Webcast verwies der Gründer von DoubleLine Capital auf ein Diagramm, das den Tiefststand des Dollar-Index von 2011 bei knapp 72 mit seinem Tiefststand von 2021 bei rund 89 verbindet.
Mark Skousen, der Ökonom, der den Börsencrash von 1987 vorhergesagt hatte, glaubt, dass das aktuelle Finanzumfeld in eine prekäre Phase eintritt.
Kevin Warsh, ehemaliges Mitglied des Direktoriums der US-Notenbank Federal Reserve, ist zu einer Schlüsselfigur in den Spekulationen darüber geworden, wer die US-Notenbank als nächster leiten könnte.
Steve Eisman, der berühmte Investor, der für seine Vorhersage des Immobiliencrashs von 2008 bekannt ist, schlägt Alarm – nicht wegen überbewerteter Tech-Aktien oder Zinssätzen, sondern wegen des eskalierenden Risikos globaler Handelsstreitigkeiten.