Nach einer zweitägigen Sitzung zur Festlegung ihrer Geldpolitik hat die US-Notenbank ihren Leitzins unverändert bei 4.4% belassen – genau wie von den Märkten erwartet.
Die Beamten gaben kaum Hinweise zum Zeitpunkt, deuteten jedoch an, dass ein schwächerer Arbeitsmarkt oder ein stärkerer Rückgang des Wachstums aufgrund der Handelszölle von Präsident Donald Trump die Waage noch in diesem Jahr in Richtung einer Lockerung kippen könnten.
Die meisten Ökonomen rechnen weiterhin mit mindestens einer Senkung in der zweiten Hälfte des Jahres 2025. Jay Bryson, Chefökonom bei Wells Fargo, argumentiert, dass höhere Importkosten bereits die Nachfrage drücken und bald zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen könnten, der die Fed zum Handeln zwingen würde.
Es wird allgemein erwartet, dass die heute veröffentlichten neuen Prognosen der Fed-Mitarbeiter ein Szenario mit Zinssenkungen enthalten werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Spannungen im Nahen Osten und die innenpolitischen Auseinandersetzungen die Unsicherheit weiter geschürt haben.
Trump, der Fed-Chef Jerome Powell für die hohen Kreditkosten scharf kritisiert hat, wird sich wohl erst mit einer Zinssenkung zufrieden geben – was die Lage für die Fed noch schwieriger macht, da sie zwischen Inflationsbekämpfung und ihrem Ziel der „maximalen Beschäftigung” balancieren muss.
Laut einer Liste von WatcherGuru haben die Vereinigten Staaten in dieser Woche eine Reihe neuer Einfuhrzölle eingeführt, die sich gegen mehr als 30 Länder und Wirtschaftsblöcke richten und eine deutliche Verschärfung ihrer Handelsschutzmaßnahmen darstellen.
Nach einer Woche mit rekordverdächtigen Kursgewinnen an den US-Märkten richten die Anleger ihr Augenmerk nun auf eine ruhigere, aber dennoch entscheidende Phase makroökonomischer Entwicklungen.
Neue Daten zu den persönlichen Konsumausgaben (PCE) – dem bevorzugten Inflationsindikator der US-Notenbank Federal Reserve – zeigen, dass die Inflation im Mai leicht angestiegen ist, was die lang erwartete Zinssenkung der Fed möglicherweise auf September oder später verschieben könnte.
Der Finanzautor Robert Kiyosaki schlägt Alarm, dass das nächste Jahr einen wirtschaftlichen Zusammenbruch mit sich bringen könnte, wie ihn die modernen Märkte noch nie erlebt haben.