Mark Skousen, der Ökonom, der den Börsencrash von 1987 vorhergesagt hatte, glaubt, dass das aktuelle Finanzumfeld in eine prekäre Phase eintritt.
In einem aktuellen Interview mit David Lin warnte er, dass strukturelle Schwächen und zunehmende Unsicherheit die globalen Märkte bald auf die Probe stellen könnten.
Anstelle eines isolierten Schocks wie dem „Schwarzen Montag“ sieht Skousen die heutigen Risiken als systemisch und sich langsam aufbauend an. Als erste Anzeichen für eine tiefere Instabilität nennt er eine wackelige Wirtschaftspolitik, schwindendes Vertrauen der Anleger und einen schwächelnden Dollar. Zwar konnten die Maßnahmen der US-Notenbank in der Vergangenheit, wie die aggressive Liquiditätszufuhr im Jahr 2020, kurzfristige Schäden abwenden, doch haben sie auch den Inflationsdruck langfristig angeheizt.
Skousen äußerte sich besorgt über die Kluft zwischen steigenden Renditen für Staatsanleihen und einem fallenden Dollar – eine Diskrepanz, die er als schwindendes Vertrauen in die finanzielle Führungsrolle der USA interpretiert. Er führt dies zum Teil auf die anhaltenden Handelskriege und die politische Dysfunktion zurück und argumentiert, dass die Unsicherheit über die US-Politik die Anleger in sicherere Anlagen wie Gold treibt.
Der Ökonom wies auch auf die übermäßige Abhängigkeit von Fremdkapital und Mindestreserven als ernsthafte Schwachstellen hin. Ein einziger institutioneller Ausfall könne eine größere Krise auslösen, warnte er.
Trotz Fortschritten in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China halten die Rezessionsängste an. Während JPMorgan die Wahrscheinlichkeit einer Rezession bis 2025 gesenkt hat, bleiben andere pessimistisch. Der Ökonom Steve Hanke beispielsweise prognostiziert weiterhin eine Wahrscheinlichkeit von 90% für einen Abschwung und verweist dabei auf die lang anhaltenden Auswirkungen der bisherigen Handelspolitik.
Skousens Fazit: Die Märkte sind fragiler als sie erscheinen, und falsche politische Entscheidungen könnten ausreichen, um die nächste große Krise auszulösen.
Kevin Warsh, ehemaliges Mitglied des Direktoriums der US-Notenbank Federal Reserve, ist zu einer Schlüsselfigur in den Spekulationen darüber geworden, wer die US-Notenbank als nächster leiten könnte.
Steve Eisman, der berühmte Investor, der für seine Vorhersage des Immobiliencrashs von 2008 bekannt ist, schlägt Alarm – nicht wegen überbewerteter Tech-Aktien oder Zinssätzen, sondern wegen des eskalierenden Risikos globaler Handelsstreitigkeiten.
Trotz wachsender Besorgnis über das steigende Haushaltsdefizit der USA glaubt Scott Chronert, US-Aktienstratege bei Citigroup, dass die Situation kurzfristig zu Gewinnen für die Gesamtwirtschaft führen könnte – selbst wenn dies zu Lasten der Marktbewertungen geht.
Die US-Regierung bereitet Berichten zufolge eine Lockerung der Eigenkapitalanforderungen für Großbanken vor. Dieser Schritt könnte das Risikomanagement der Finanzinstitute grundlegend verändern und die Debatte über regulatorische Schutzmechanismen neu entfachen.