China rüstet sich für das Jahr 2025 mit seinem expansivsten Finanzplan, der das Haushaltsdefizit auf ein Rekordniveau von 4% des BIP anhebt, um innenpolitischen Herausforderungen und drohenden Handelsspannungen mit den USA zu begegnen.
Dieser aggressive Schritt, mit dem voraussichtlich 1.3 Billionen Yuan ($179.4 Milliarden) durch die Emission von Sonderanleihen in die Wirtschaft fließen werden, spiegelt Pekings Bestreben wider, das Wachstum angesichts der nachlassenden Dynamik zu stabilisieren.
Die Wirtschaft steht unter dem zunehmenden Druck einer Immobilienkrise, der Verschuldung der lokalen Regierungen und der schwächelnden Verbraucherausgaben. Sogar die Exporte, eine der wichtigsten Stärken, sind gefährdet, da die mögliche Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus die Angst vor hohen Handelszöllen auf chinesische Waren wieder aufleben lässt, was zu Einbußen bei den Exporteinnahmen in Milliardenhöhe führen könnte.
Trotz dieser Herausforderungen strebt China für 2025 ein BIP-Wachstum von 5 % an und räumt der Stabilität Vorrang vor aggressiver Expansion ein. Die People’s Bank of China hat auch eine Verlagerung hin zu einer lockeren Geldpolitik signalisiert, mit möglichen Zinssenkungen und Liquiditätsspritzen. Während diese Maßnahmen darauf abzielen, einen weiteren wirtschaftlichen Abschwung zu verhindern, werden die steigende Verschuldung und die globalen Unsicherheiten Pekings Strategie im kommenden Jahr auf die Probe stellen.
Analysten warnen davor, dass dieser finanzpolitische Vorstoß seinen Preis hat, da Chinas Schuldenlast bereits ein noch nie dagewesenes Niveau erreicht hat. Die Verschuldung der privaten Haushalte, der Unternehmen und der Regierung ist in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt, was die Sorge um die langfristige finanzielle Stabilität schürt.
Peking scheint jedoch bereit zu sein, das Risiko einzugehen und darauf zu setzen, dass eine Kombination aus fiskalischen und geldpolitischen Instrumenten das Wachstum stützen und die Wirtschaft vor dem eskalierenden globalen und inländischen Druck schützen wird.
Mark Skousen, der Ökonom, der den Börsencrash von 1987 vorhergesagt hatte, glaubt, dass das aktuelle Finanzumfeld in eine prekäre Phase eintritt.
Kevin Warsh, ehemaliges Mitglied des Direktoriums der US-Notenbank Federal Reserve, ist zu einer Schlüsselfigur in den Spekulationen darüber geworden, wer die US-Notenbank als nächster leiten könnte.
Steve Eisman, der berühmte Investor, der für seine Vorhersage des Immobiliencrashs von 2008 bekannt ist, schlägt Alarm – nicht wegen überbewerteter Tech-Aktien oder Zinssätzen, sondern wegen des eskalierenden Risikos globaler Handelsstreitigkeiten.
Trotz wachsender Besorgnis über das steigende Haushaltsdefizit der USA glaubt Scott Chronert, US-Aktienstratege bei Citigroup, dass die Situation kurzfristig zu Gewinnen für die Gesamtwirtschaft führen könnte – selbst wenn dies zu Lasten der Marktbewertungen geht.