Die verfügbaren Bitcoin-Bestände schwinden rapide, was laut dem aktuellen Ausblick der Sygnum Bank die Voraussetzungen für mögliche Marktturbulenzen schafft.
Der Bericht vom Juni weist auf einen starken Rückgang der liquiden BTC um 30% in den letzten anderthalb Jahren hin, der größtenteils durch institutionelle Akkumulationen verursacht wurde.
Börsengehandelte Fonds, Unternehmensanleihen und Bitcoin-orientierte Finanzprodukte haben kontinuierlich Coins von den Börsen abgezogen. Dieser als bullisch eingestufte Trend hat seit Ende 2023 etwa 1 Million BTC aus dem Markt genommen, wodurch die tägliche Liquidität verringert und das Risiko von nachfragebedingten Preisschwankungen erhöht wurde.
Die globale wirtschaftliche Instabilität und das schwankende Vertrauen in den US-Dollar treiben die Investoren zusätzlich in alternative Anlagen. Bitcoin wird neben Gold zunehmend als Absicherung gegen finanzielle Unsicherheiten und steigende Schulden angesehen.
Unterdessen sind regulatorische Veränderungen im Gange. Drei US-Bundesstaaten haben Schritte unternommen, um Bitcoin-Reserven zu halten, wobei New Hampshire bereits ein entsprechendes Gesetz verabschiedet hat. Auch das internationale Interesse wächst – Pakistan und Reform UK haben ähnliche Vorschläge vorgelegt, die laut Sygnum nach ihrer Umsetzung erhebliche Auswirkungen auf die Nachfrage haben könnten.
Was die Volatilität angeht, zeigt Bitcoin Anzeichen von Reife. Seit Mitte 2022 übersteigen die Preisanstiege die Rückgänge – ein ermutigendes Signal für langfristige Bullen.
Sygnum hob auch die erneute Dynamik bei Ethereum hervor. Das jüngste Pectra-Upgrade hat das Interesse institutioneller Anleger wieder geweckt, insbesondere an Tokenisierungsprojekten, die auf dem Kern und der Layer-2-Infrastruktur von Ethereum aufbauen.
Angesichts der zunehmenden Akzeptanz durch institutionelle Anleger und des sinkenden Angebots geht Sygnum davon aus, dass die nächste Nachfrageschwelle mit starken Preisbewegungen einhergehen könnte – und dass weniger Coins zur Verfügung stehen werden, um diese Nachfrage zu befriedigen.
Arthur Hayes, Mitbegründer von BitMEX, warnt Händler, sich auf stürmische Zeiten einzustellen, da sich die globalen Märkte auf eine weitere Runde wirtschaftlicher Spannungen vorbereiten.
Bitcoin steht nach dem israelischen Luftangriff auf den Iran am Freitag erneut unter Druck, der die Marktunsicherheit verstärkt und Anleger in sicherere Anlagen getrieben hat.
Michael Saylor, Vorstandsvorsitzender von MicroStrategy, glaubt, dass Bitcoin langfristig auf dem Weg zu beispiellosen Höchstständen ist, und prognostiziert, dass es letztendlich einen Wert von $1 Million pro Coin erreichen könnte.
Im Jahr 2020 stand Michael Saylor vor einem Problem, das den Kurs seines Unternehmens – und den Kryptomarkt – grundlegend veränderte.